Konzept

Waldorfkindergärten Hagen-Delstern, Hagen-Haspe, Ennepetal-Voerde

Sinnespflege

Unsere Sinne sind die Tore zur Welt. Sie vermitteln uns alle Eindrücke, die wir benötigen, um unsere Umgebung und uns selber in ihr wahrzunehmen.

Neben den allgemein bekannten Seh-, Hör-, Geruchs-, Geschmacks-, Tast- und Gleichgewichtssinn, benennt Rudolf Steiner weitere sechs Sinne: Wort-, Wärme-, Ich-, Lebens-, Eigenbewegungs- und Gedankensinn. Mit allen Sinnen lernt das Kind sich in ihr zurechtzufinden und sie zu verstehen. Dies ist ein triftiger Grund die Sinne zu pflegen, damit sie nicht durch Überreizung oder fehlende Reize abstumpfen.

Diesem Aspekt kommt in unseren Waldorfkindergärten besondere Bedeutung zu und findet bereits bei der Gestaltung der Räumlichkeiten, der Auswahl des Spielmaterials und der Tätigkeiten Berücksichtigung. Nicht isolierte Angebote zur Sinnesschulung, sondern die in das alltägliche Erleben der Kinder eingebettete Sinneseindrücke, bieten ihnen ein vielfältiges, reiches Erfahrungsfeld. Sorgfältig ausgewählte Spielmaterialen eröffnen ein weites Spektrum an Tasterfahrungen, die zur Nervenreifung im Gehirn äußerst wichtig sind. Zum „Üben“ von Bewegungs- und Gleichgewichtssinn finden sich drinnen wie draußen viele Möglichkeiten.

Der Duft des täglich frisch zubereiteten Frühstücks im Gruppenraum und das „Goldtröpfchen“ nach dem Händewaschen verbinden Geruchs- und Tasterlebnisse. Das vielseitige Nahrungsangebot sorgt für unterschiedlichste Geschmackserfahrungen. Eine Auswahl unterschiedlicher Materialien, die das Kind nicht mit optischen Reizen überfrachten, regen es an genau hinzuschauen und ermöglichen ihm so eine Menge Entdeckungen. Die tagtägliche Berührung mit der Witterung ist, abgesehen vom gesundheitlichen Wert, wichtig, um ein Gefühl für die unterschiedlichen Temperaturen zu entwickeln.

Mannigfache Geräusche, deren Quelle für das Kind erkennbar ist, sorgen für ein breites Spektrum an Erfahrungen, die das Gehör, dessen Ausbildung nicht unerheblich für das Erlernen der Sprache ist, anregen. Gespräche mit Spielkameraden und den Erwachsenen, Singen und Geschichten hören bilden den Hörsinn und das Sprachvermögen. So wird Sprachförderung eingebettet in alltägliche und wiederkehrende Abläufe.
Darüber erschließt sich dem Kind der Zugang zu vielen Dingen, denen es Interesse entgegen bringt und ermöglicht ihm den Ausbau sozialer Fähigkeiten. In der Begegnung mit anderen Kindern und Erwachsenen lernt es andere Menschen und sich selber kennen und hat so Gelegenheit seine Individualität zu entdecken und zu entfalten.

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